Wer Rechts wählt, wählt Mieten rauf, Löhne runter

Wir Sülzerinnen und Sülzer sind weltoffen, tolerant und nehmen doch gerne jeden im Veedel auf egal ob arm oder reich.

Nur leider kann es sich hier in Sülz kaum einer mehr leisten aufgenommen zu werden.

Viele Sülzerinnen und Sülzer und vor allem die jetzt jungen Erwachsenen werden den Wandel ihres geliebten Veedels nur all zu gut beschreiben können. Und auch wir als junge Gruppe erinnern uns gut daran, wie ärmere Freundinnen und Freunde aus Sülz wegziehen mussten und es auf einmal in der sechsten Klasse kaum arme und migrantische Kinder mehr gab.

Sie wurden verdrängt durch steigende Mieten und teure Sanierungen.

Sie sind Opfer der unaufhaltsam wirkenden Gentrifizierung geworden.

Allein im Jahr 2018 sind in Sülz die Mieten zwischen dem dritten und vierten Quartal um fast ein Prozent gestiegen. Bei unseren Nachbarn in Klettenberg waren es sogar 2,5 %.

Das mag mickrig klingen, hat aber dazu geführt, dass kleine familiär geführte Läden schließen mussten und durch Ketten und teuren Kaffees ersetzt wurden.

Es hat arme Familien in die Außenbezirke gedrängt und wird noch die heutige Jugend zwingen ihr Veedel zu verlassen, da Azubigehälter, geschweige denn Nebenjobs von Studierenden, nicht für ein WG- Zimmer ausreichen.

Die Akteure dieser Verdrängung sind private Investoren, wie zum Beispiel Wolfgang von Moers, der Chef von WvM Immobilien.

Uns Sülzerinnen und Sülzern ist er schon bekannt. 2019 wurde er wegen fünfstelligen Spenden

an die AFD als Sponsor von Blau-Weiß gekündigt.

Er und andere Investoren schmeißen arme und auch mittelständige Familien aus ihren vier Wänden um diese dann zu sanieren und teuer zu verkaufen und vermieten.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die örtliche Politik auch kein großes Interesse daran hat dem etwas entgegen zusetzten.

So wurden, als das Kinderheim am Sülzgürtel abgerissen wurde, alle Forderungen und Wünsche nach sozialem Wohnungsbau abgeschmettert.

Und auch bei den diesjährigen Wahlen sind zwar steigende Mieten ein Thema, aber Parteien wie die FDP haben wohl die letzten Jahre nicht in Sülz, geschweige denn Köln gewohnt.

Sie fordern anstatt Mietenhaie zu enteignen und bestehenden Wohnraum preiswerter zu machen, private Investoren bei neuen Bauprojekten zu fördern.

Zwar will die FDP Bauprojekte auch an Genossenschaften vergeben und so niedrige Mieten erreichen.

Aber nicht etwa bei uns in Sülz.

Ihr Plan ist es außerhalb von Köln ein neues Veedel aus dem Boden zu stampfen.

Damit verursachen sie die Verdrängung von armen Familien, Azubis und Studierende und werden an der Situation in Köln und bei uns in Sülz nichts ändern.

Wir wollen der Verdrängung nicht schweigend zu sehen und fordern die Senkung der Mieten, Stärkung von Wohnungsgenossenschaften, mehr sozialen Wohnungsbau und die Enteignung von Miethaien.

Lasst uns gemeinsam den Ausverkauf unseres Veedels entgegentreten und am 13 September Gentrifizierer abwählen.