Während in unserem Veedel langsam wieder Normalität einkehrt, wollen wir auf ein Thema eingehen, welches wir in unserem so schönen Sülz doch gerne mal verdrängen, dessen Relevanz aber gerade nach Monaten des Home-Office so hoch wie nie zu vor ist.
Häusliche Gewalt an Frauen.
Noch gibt es in Deutschland zwar keine repräsentativen Studien, aber nachdem in China und Frankreich die Zahlen in die Höhe schossen, der Essener Polizeisprecher von einer Zunahme um 100% sprach, müssen wir auch in Sülz darüber sprechen.
Gerne verschieben wir den Tatort nach migrantisch geprägte Randbezirke, nur sind die Täter zu 77,7% deutsch. Und es ist nicht wie die AFD uns glauben machen will der Geflüchtete sondern meistens Stefan ein Haus weiter. Also auch in Sülz hier bei uns, obwohl es uns so gut geht.
Parteien wie die AFD unterstützen mit ihrem konservativen und überholtem Familienbild die Strukturen, welche häusliche Gewalt hervorbringen.
Sie propagieren das Bild eines starken Mannes und einer Hausfrau die sich zu Hause um alles kümmert aber kein eigenständiger Mensch ist, sondern von ihrem Mann abhängig ist. Zudem sehen sie die Frau in ihrer „Familienpolitik“ als Gebärmaschine, deren einziger Nutzen ist „Staatsvolk“ zu produzieren. Die AFD drängt auch nicht nur Frauen in eine Rolle der Haussklavin, sondern greift jede Form der emanzipatorischen Politik als „Staatsfeminismus“ an.
So stellen sie jedem Versuch Frauen zu helfen aus ihrer aussichtslos erscheinenden Lage zu entfliehen einen Stein in den Weg. Und wenn sie dann mal über häusliche Gewalt reden, machen sie Geflüchtete und Migrant*inne ndafür verantwortlich.
So lenken sie davon ab, dass Gewalt gegen Frauen nichts mit der Herkunft oder der Religion zu tun hat, sondern in allen Gesellschaften stattfindet.
Auch bei uns hier im Veedel.
Und die Zahlen steigen, 2018 waren es 140.755 Opfer. Das sind 1.3 % mehr als 2017.
Daran ist auch eine Politik Schuld, die versucht Männer in eine Opferrolle zu stecken, in der sie von böser emanzipatorischer Politik bedroht sind oder die sagt Männer wären genauso betroffen. 2018 waren 2 753 Frauen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung in der Partnerschaft betroffen. Bei den Männern waren es 48.
Und auch wenn es unschön ist Leid an Zahlen gegenüber zustellen und zu vergleichen ist es ein Fakt. Wir leben in einer Gesellschaft in der jede Frau die sie fragen oder die diesen Text liest von Belästigung erzählen kann. Es passiert am Arbeitsplatz, auf der Straße oder auch in unserer Lieblingskneipe. Und allein, dass es Apps für Frauen gibt, die Abends nach Hause gehen, welche sofort die Polizei alamiert, wenn der Standort nicht mehr weiter läuft sollte uns zu denken geben.
Zu dem ist die Polizei häufig nicht die Rettung. Immer wieder berichten Frauen davon, wie sie bei der Polizei als „selbst Schuld“ bezeichnet wurden oder ihnen gar nicht erst geholfen wurde.
Dieser Artikel könnte ewig so weiter gehen und von immer mehr Problemen berichten und diese anzetteln. Aber wir denken es ist Zeit zu handeln.
Denn häusliche Gewalt zieht sich durch alle Schichten und Klassen unserer Gesellschaft und macht keinen Unterschied zwischen Religion und Hautfarbe.
Das Problem heißt Patriarchat und nicht Migration.
Deswegen am 13. September Rechte abwählen.